Im Gewerbegebiet Hasengrund in Rüsselsheim zeigte sich am 25. November, wie viel Wirkung ein Hochschulprojekt entfalten kann. Mit Sina Hübner, Celina Kanne und Madeleine Kredel präsentierten drei ehemalige Masterstudierende des Bau- und Umweltingenieurwesens dort ihr Konzept für ein nachhaltiges Gewerbequartier – entwickelt im Sommersemester 2024 im Rahmen des Masterprojektes Stadt- und Regionalplanung. Rund 60 Gäste aus Unternehmen, Verwaltung, Politik und Nachbarschaft waren gekommen.
Oberbürgermeister Burghardt machte zum Auftakt deutlich: Das Gewerbegebiet braucht neue Ideen, um zukunftsfähig zu bleiben. Genau diese lieferten die damaligen Studierenden – mit Vorschlägen für mehr Grün und Biodiversität, besseres Wassermanagement und eine nachhaltigere Mobilität. Betreut wurde das interdisziplinäre Masterprojekt im Auftrag der Stadt Rüsselsheim und der IHK Darmstadt / Wirtschaftsinitiative PERFORM von Prof. Birte Frommer, die in ihrem Einstiegsvortrag die Relevanz von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen auch in Bestandsgewerbegebieten betonte.
Dass die Konzepte nicht in der Schublade landen, zeigt ein erstes Beispiel: Inspiriert durch das damalige Projekt hat das gastgebende Autohaus bereits Rasenflächen in artenreiche Stauden- und Baumflächen umgewandelt und plant weitere Entsiegelungen. Wie soll es weitergehen? Die Wirtschaftsförderung der Stadt sieht die heutige Veranstaltung als Auftakt für eine Zukunftswerkstatt im Quartier. Auch der Gewerbeverein zeigt Interesse, Ideen aus dem Studierendenkonzept aktiv aufzugreifen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Eine besonders konkrete Maßnahme, die nun umgesetzt werden könnte, ist die Umnutzung einer für den motorisierten Verkehr gesperrten Brücke zu einer Gemeinschaftsfläche mit Aufenthaltsqualität, Begrünung und Gastronomie für die Mittagspause
So wurde aus einem Semesterprojekt ein Anstoß für echte Veränderungen im Hasengrund – und ein starkes Signal, welche Rolle Hochschulen in der regionalen Transformation übernehmen können.