Glasbau und Kunststoffe im Bauwesen

Sowohl die Anforderungen aus der Architektur und von Bauherren als auch die Anwendungsmöglichkeiten von Glas im Bauwesen haben sich seit Beginn dieses Jahrtausends sehr stark entwickelt.

Heute verfügbare Dimensionen verwirklichen den Wunsch nach maximaler Transparenz einer Gebäudehülle. Zugleich werden durch wesentliche technologische Fortschritte bessere und neue Funktionen von Verglasungen ermöglicht. Beispiele hierfür reichen von chemisch vorgespanntem Dünnglas (Bild 1) über die Verwendung von thermisch vorgespanntem Verbundglas als tragenden Konstruktionswerkstoff bis hin zu intelligenten Fassaden mit adaptiven Sonnenschutzverglasungen.

Im Glasbau haben die Kunststoffe einen besonders hohen Stellenwert: Beispielsweise können verklebte Ganzglasfassaden ohne äußere Klemmleisten einen hohen architektonischen Anspruch erfüllen. Für Sicherheitsgläser – wenn das Glas beispielsweise den Absturz von Personen verhindern muss – wird ein Verbund aus Glas und Kunststofffolien (Verbundsicherheitsglas) verwendet (Bild 2). Damit können auch Schutzanforderungen wie Explosionshemmung erfüllt werden (Bild 3). Glasersatzstoffe wie Plexiglas® finden aufgrund des geringeren Gewichts und einer erhöhten Schlagzähigkeit ebenfalls Anwendungen im Bauwesen.

Und auch in anderen Gebieten finden Kunststoffe im Bauwesen Anwendung, beispielsweise bei nachträglichen Tragwerksverstärkungen mittels CFK-Lamellen oder bei Geotextilen.

Weitere Hintergründe und Informationen zum Thema Glasbau und Kunststoffe im Bauwesen finden Sie auch im Standardwerk Glasbau (Springer-Verlag). Studierende der h_da können dieses kostenfrei digital beziehen.